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Wenn es um Fehler geht, liegen Wunsch und Wirklichkeit meistens weit auseinander. Theoretisch wissen die meisten, dass überall, wo gearbeitet wird, Fehler passieren können. Und es ist ebenfalls bekannt, dass, wer keine Fehler macht, sein Potential nicht voll ausschöpft. Trotzdem ist in vielen Unternehmen von der Null-Fehlertoleranz die Rede, und wem Fehler unterlaufen, wird in weiten Teilen der Wirtschaft nach wie vor stigmatisiert.
In unserer Arbeitswelt werden Fehler als etwas Schlechtes gesehen. Doch das muss nicht so sein, wie die Professoren Julian Birkinshaw (London Business School) und Martine Haas (Wharton School, University of Pennsylvania) in Studien mit über 50 Firmen gezeigt haben.
Vor allem im Umfeld von Forschung und Entwicklung kann ein gescheitertes Projekt für wichtige Erkenntnisse sorgen, die sich in einer späteren Phase als sehr wertvoll erweisen können. Ohne diese Erkenntnisse liegen grosse Lernpotentiale brach. Mit einer veränderten inneren Einstellung der Menschen zu einem Misserfolg könnten diese produktiv genutzt werden.
Birkinshaw und Haas haben in ihren Studien ein Vorgehen in drei Schritten entwickelt, welches die Chancen auf eine erfolgreiche Erschliessung dieses Potenzials erhöhen könnte:

 

 

1. Aus Misserfolgen lernen

Wie bringen wir Menschen dazu, über Projekte und Entscheidungen nachzudenken, die schlecht gelaufen sind? Das ist häufig gar nicht so einfach, denn über Probleme der Vergangenheit zu reflektieren ist nicht nur mühsam, sondern vielfach auch schmerzhaft. Ausserdem planen wir viel lieber die Zukunft, als zurückzublicken.
Wenn wir uns aber weiterentwickeln wollen, kommen wir nicht um diesen Schritt herum. Wenn etwas nicht nach Plan läuft, ist das die Gelegenheit, unsere festen Überzeugungen und Prozesse zu überdenken und entsprechend anzupassen. Hier empfiehlt es sich, die Lehren zu folgenden Themen aufzuschreiben:

  • Kunden
  • Marktdynamik
  • Strategie
  • Kultur
  • Prozesse in der Organisation
  • zukünftige Trends
  • ich selbst und
  • mein Team.

Diese Themen stellen die eigentlich angefallenen Vermögenswerte dar.

Wir sollten uns aber auch die Verbindlichkeiten notieren:

  • direkte Kosten (Zeit und Geld)
  • externe Kosten (z.B. Image)
  • indirekte Kosten.

In dieser Form über ein Projekt nachzudenken, führt zu unerwarteten Erkenntnissen. Es führt uns deutlich vor Augen, was wir gelernt haben, und wie wir mit allen positiven Nebeneffekten dieser Erfahrung vorankommen.

2. Erfahrungen teilen

Obwohl es sehr lehrreich sein kann, für sich selbst über die eigenen Misserfolge nachzudenken, profitieren Sie noch viel mehr, wenn Sie Ihre gesamte Organisation an Ihren Erfahrungen teilhaben lassen. Wenn Informationen, Ideen und Verbesserungsvorschläge, die in einem Geschäftsbereich aus einem gescheiterten Projekt gewonnen wurden, an einen anderen Bereich weitergereicht werden, vervielfacht sich deren Nutzen. Die Erfahrung des gemeinsamen Lernens erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich Mitarbeitende von einem Misserfolg nicht so schnell entmutigen lassen.
Der grosse Fehler, den man als Führungskraft begehen kann, ist, den Überbringer schlechter Nachrichten zu bestrafen und die Nachrichten zu ignorieren. Indem Sie laut über die positiven Seiten eines Misserfolges nachdenken, bauen Sie Vertrauen auf und ebnen den Weg für andere, auch einmal etwas zu riskieren.
Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang ein regelmässiges Treffen der Führungsebene, um offen über Misserfolge zu sprechen. Wichtig ist, dass diese Besprechungen sowohl in guten wie in schlechten Zeiten stattfinden. Sie funktionieren am besten, wenn sie kurz und fokussiert gestaltet werden. Und der Fokus sollte auf den zukünftigen Chancen und dem gemeinsamen Lernen liegen.

 

 

3. Nach Mustern suchen

Im dritten Schritt sollte eine Vogelperspektive auf die eigene Organisation eingenommen werden, um sich über die eigene Fehlerkultur bewusst zu werden. Lernen Sie aus jedem Fehlschlag? Teilen Sie die Lehren daraus mit der gesamten Organisation? Und helfen Ihnen diese Misserfolge, die eigene Strategie und das Tagesgeschäft permanent zu verbessern?
Die Betrachtung aus der Metaebene kann zu der Erkenntnis führen, dass Sie Ihre Mitarbeitenden zu grösserer Offenheit gegenüber Fehlschlägen ermutigen sollten. Zahlreiche Unternehmen sind inzwischen dazu übergegangen, offen kommunizierte und geteilte Fehlschläge zu prämieren. Und sie haben damit gute Erfahrungen gemacht.

 

 

Fazit

Misserfolge sind weniger schmerzhaft, wenn Sie aus ihnen Kapital schlagen können. Wer den Nutzen von Fehlern in seinem Unternehmen nachhaltig erhöhen will, sollte deshalb lernen, aus jedem Fehler die richtigen Schlüsse zu ziehen und die Lehren weiterzugeben.
Auffallend ist, dass vor allem in sogenannten Hochrisikobereichen, also zum Beispiel Luftfahrt, Atomenergie und in der Armee, ein veränderter Umgang mit Fehlern zu beobachten ist. Wenn ein Fehler viele Menschenleben direkt betrifft, bringt das automatisch eine ganz andere Dimension in die Diskussion. Eine Untersuchung über Einflussfaktoren zu Fehlerquoten von Airline-Crews hat ein überraschendes Ergebnis gezeigt. Der statistisch auffallendste Faktor war die Tatsache, ob ein Flugkapitän seinem Team während der Zusammenarbeit Fragen stellte!
Wie wichtig Kommunikation ist, wurde auch schon in früheren Blog-Artikeln aufgezeigt. Aber das Ergebnis dieser Studie belegt erneut: Immer, wenn ein Vorgesetzter bei Entscheidungen vorab seine Kolleginnen und Kollegen um eine Einschätzung bittet und nicht einfach Anweisungen erteilt, verbessert sich die Performance seines Teams.

Wie haben Sie sich nach Ihrem letzten Fehler verhalten?

Und werden Sie es das nächste Mal anders machen?